Die Mangrovensetzlinge zu dem Pflanzstätten zu bringen ist mitunter abenteuerlich. Hier dient ein umgestürzter Baum als Transportbrücke.
Auch kleine Einbuchtungen werden mit Mangroven gefüllt. Je dichter ein Mangrovenwald ist, desto attraktiver ist es, dass er als Habitat für viele Tier- und Vogelarten auserkoren wird.
Es ist immer wieder ein Erlebnis zu sehen, wie sich die angrenzenden Wasserflächen an den bestehenden Mangrovenwäldern mit frisch gepflanzten Mangroven füllen.
In zwei unserer Baumschulen hatten wir einen Wurmbefall. Die Blätter der Setzlinge wurden gelb, die Stengel bekamen dunkle Flecken und brachen auf.
In zwei von unseren Baumschulen hatten sich Würmer in den Setzlingen eingenistet. Erfreulicherweise sind die befallenden Mangroven einfach zu identifizieren. Die Blätter werden gelblich, die Stengel bilden dunkte Stellen aus, die sichtbar aufbrechen. Unsere Abhilfe ist pragmatisch. Alle befallenden Pflanzen wurden aussortiert und verbrannt, um sicherzustellen, dass auch die Wurmeier nicht überleben.
Unter Leitung von Professorin Lea AngSinco-Jimenez von der Davao Oriental State University (DOrSu), Regional Integrated Coastal Resources Management Center (RIC-XI) in Mati und den Studenten vom Department of Environment and Natural Resources findet Mitte Mai unser kleines Arbeits-Event statt. Wir haben die Erlaubnis, auf einem Hektar die Kalksteinfläche aufzubrechen und sechs unterschiedliche Arten von Mangroven zu pflanzen. So wird langsam aber sicher aus einer kahlen Fläche wieder ein Mangroven-Dschungel. Diese Aktion findet in vielen lokalen Behörden bereits Beachtung, denn es ist ein ganz neuer Schritt, Schäden in Mangrovenwäldern nachhaltig zu reparieren.
Return to sender
Aber uns gelingt nicht alles – was auch gut ist. Unser Studenten-Blog in Substack ist auf dem Prüfstand. Nach mehr als sechs Monaten haben wir lediglich eine erbärmliche Gefolgschaft (neudeutsch Followers) gewinnen können. Die Beiträge im Blog waren aus unserer Sicht wichtig und gut recherchiert, aber ein Durchbruch ist nicht zu verzeichnen. Es bleibt also abzuwägen, ob wir diese Arbeitszeit lieber anders investieren, denn unsere Mannschaft ist zu klein, um zu viele Kanäle zu bespielen.
Erfreulicherweise konnten wir wieder 60 Schulstühle aus recyceltem Plastik an die Olycon-Schule in Monkayo ausliefern. Den Rohstoff dafür haben unsere Partner, die Schildkrötenschutzgruppe Amihan Brothers in Mati, an dem Strandabschnitt der Dahican Beach gesammelt, wo die Schildkröten zur Eiablage an den Strand kommen. Das Entfernen des Mülls ist wichtig, denn die Tiere kriechen mühsam an den Strand und könnten durch den Müll daran gehindert werden, die Zone der Eiablage zu erreichen. Ebenso wichtig ist es, den geschlüpften Schildkröten einen barrierefreien Zugang zum Meer zu ermöglichen.
Unsere Schulstühle aus dem am Stand gesammelten Müll haben auf der Rückseite der Rückenlehne einen im Siebdruck erstellten Schriftzug „Donated by Mama Earth“.
Diese 60 Schulstühle in vier Farben gingen an die Olaycon Integrated School in Monkayo. Der Bedarf an diesen Schulmöbeln scheint unendlich.
Nach dem Einsammeln des Mülls an der Dahican Beach kommt noch das aufwendige Sortieren. Heute macht es Winston von den Amihan Brothers.
Ein Foto mit Peter von den Amihan Brothers, um zu zeigen wo der Rohstoff für die Stühle „geerntet“ wird. Unser Appell: Bitte Plastik vermeiden, wo immer es geht.
Das Müllsammeln ist eine unerfreuliche Arbeit, zumal es scheint, dass es selbst auf lange Sicht keine Lösung gibt. Die Verantwortung bleibt an uns kleben, was eigentlich ganz richtig ist, denn es ist unsere Welt, die wir bewahren müssen. Entsprechend wichtig ist unser Verhalten. Wir sollten nicht nach anderen Spielregeln rufen, sondern uns täglich fragen, wie wir unseren Planeten jeden Tag ein wenig besser machen können. Und wir können es!
Selbst wenn es schon oft geschrieben wurde. Auch im Eigeninteresse sollte Plastik vermieden werden, da es sich zu Mikroplastik verreiben kann. Es ist bereits im menschlichen Körper angekommen. Kein schönes Gefühl. Deshalb passt unsere Überschrift auch so gut: Return to sender. Die Auswirkungen im menschlichen Körper sind im Internet nachzulesen und würden hier den Rahmen sprengen. „Gesichert ist aber,“ so Dr. Holger Sieg vom Bundesinstitut für Risikobewertung, „dass in Fischen aufgrund plastikverseuchter Meere besonders viel Mikroplastik festgestellt wurde.“
Zwei Mangrovenkindergärten sind bereits eingerichtet, ein dritter folgt noch im April. Hier werden die Kinder der Pflanzerinnen während der Pflanzaktionen betreut. Wir stellen ihnen Holzspielzeug zur Verfügung, das enormen Anklang findet. Wir müssen dringend mehr produzieren. Machen wir. Versprochen.
Die Pujada Bay in Mati wurde durch uns fast vollständig aufgeforstet. Weil dieses Projekt Signalwirkung hat, ist es auch das Ziel von Masterarbeiten. Chris aus Amsterdam hat seine Masterarbeit über Mangroven und Tourismus in der Pujada Bay geschrieben, Nikki schreibt an ihrer Masterarbeit über die sozialen Auswirkungen der Mama-Earth-Aufforstungen in Mati, und die nächste Masterschreiberin ist schon fast auf dem Weg: Chiara aus Kopenhagen.
Und bitte hören Sie sich unseren Zero Hero-Song an: https://www.youtube.com/watch?v=P2YeTPpN7pk
Die Produktion von Holzspielzeug für die Kindergärten erweitert sich. Inzwischen sind ausgesägte Figuren der Renner, besonders der Dinosaurier hat es den Kindern angetan.
Nikki (zweite von links) schreibt an ihrer Masterarbeit über die sozialen Auswirkungen der Mama-Earth-Aufforstungen rund um die Pujada Bay.