Badezeit

Unsere Fahrten, um die Mangrovenpflanzungen zu kontrollieren, sind auch zugleich kleine Ausflüge, um unsere Zusammenarbeit mit den Fischerfamilien zu bestärken. Wir plaudern nicht nur über die Pflanzungen, sondern auch über diverse Themen des Alltags, wobei immer wieder erstaunlich ist, wie viel Geld im Vergleich zum Einkommen für die Ausbildung der Kinder investiert wird. Zwar sind die Grundschulen kostenlos, aber es müssen Uniformen, Schulmaterial etc. gekauft werden. Zusätzlich oft der Transport zur Schule mit den hier „öffentlichen Verkehrsmitteln“, wie zum Beispiel Bao-Baos, kleinen Kabinenrollern, in denen bis zu fünf Personen transportiert werden können.

Mitte Mai waren wir mit dem Boot in den neuen Aufforstungen unterwegs. Durch den Bruch eines Auslegers verlor das Boot Stabilität, lief voll mit Wasser und sank kurzfristig – schwamm aber wieder auf, als alle Personen im Wasser schwammen. Da es keine Krokodile in diesem Mangrovengebiet gibt, waren alle ziemlich entspannt, allerdings kräftig bemüht, ihre elektronischen Geräte über Wasser zu halten, was das Schwimmen erheblich erschwerte. Unsere Kamera konnte über Wasser gehalten werden, das Mobiltelefon nicht. Getroffen hat es unsere GoPro, die auf die Bootskante aufschlug und für nicht mehr arbeitsfähig erklärt werden musste.

Nachdem wir alle die rettenden Mangroven erreicht hatten, kam schon kurze Zeit später ein Ersatzboot. Inzwischen hatte sich die Gezeit verändert und das ablaufende Wasser ließ einige Wasserwege trockenfallen. Wir mussten auf der schwimmenden Station unsere Mittagspause vorziehen, bis die Flut einsetzte. Was aber durch die mitgebrachten Speisen kurzweilig und vergnüglich war.

Was haben wir aus diesem Badeunfall gelernt? Die Boote werden gründlich vor dem Ablegen kontrolliert und es kommen zur Sicherheit Rettungswesten an Bord. Und wir werden unser kleines stabiles Kunststoffboot aus Mati nach Baganga verlegen, weil wir dort nun die meisten Aktivitäten haben.

Dieses schwimmende Hotel ist für die DENR eingerichtet, kann aber auch von den Fischern genutzt werden.

Zur Entspannung nehmen wir ein reichhaltiges Mittagessen ein, während wir auf ein neues Boot und die Flut warten.

Die Baumschule in Lucod ist unsere größte Anlage in Baganga. Hier werden zurzeit 160.000 unterschiedliche Mangroven aufgezogen, in den anderen Baumschulen 80.000.

Dieses Gemeindehaus konnte die Frauenorganisation Rual Women‘s Association in Lucod aus den Einnahmen aus den Mangrovenpflanzungen bauen lassen.

Uns erreichen immer wieder Fragen, wie hoch die Überlebensraten der gepflanzten Mangroven sind, was wir gerne einmal darlegen, um das Mama Earth-Aufforstungsprogramm besser zu verstehen. Vorausgeschickt sei angemerkt, dass die Arten der Mangroven und die Aufforstungsgebiete nach den Vorgaben der Davao Oriental State University in Mati und des Regional Integrated Coastal Resources Management Center (RIC-XI) unter der Leitung von Professor Lea AngSinco-Jimenez, Ph.D, bestimmt werden. Es werden also nur Arten gepflanzt, deren Samen in unmittelbarer Nähe gesammelt werden können, um sicherzustellen, dass sich keine fremden Arten einmischen.

Außerdem werden alle Pflanzungen von Fischerfamilien und Frauenorganisationen durchgeführt, also von Menschen, die vor Ort leben und die Mangroven verstehen. Wir pflanzen nie mit Freiwilligen oder Studenten, denn das Programm ist so angelegt, dass die Anwohner von Anfang an von den Aufforstungen profitieren, denn alle Arbeiten werden bezahlt. Langfristig sorgen die Mangroven für mehr Fischreichtum, also mehr Einkommen.

In unserer Beispiel-Baumschule werden zum Beispiel 10.000 Mangrovensetzlinge aufgezogen. Nach den Vorgaben des Departments for Environment and Natural Resources (DENR) müssen wir in Mati 10 Prozent zusätzlich pflanzen, in Baganga 15 Prozent. Warum die Vorgaben unterschiedlich sind, kann uns keiner erklären, aber wir folgen den Bestimmungen.

Nach dem Auswildern der Setzlinge werden zirka acht Prozent nicht anwachsen. Deshalb werden immer zusätzlich zehn bis fünfzehn Prozent mehr in den Baumschulen aufgezogen und gepflanzt. So sind die Verluste abgedeckt. Alle angegebenen Zahlen in unseren Arbeitsberichten sind Nettozahlen, also ohne den Überhang aus den Baumschulen.

Peter von den Amihan Brothers hatte Geburtstag. Mama Earth spendierte einen Kuchen mit der Aufschrift „Peter for Future“, denn die Gruppe macht einen bewunderten Job.

Fast jede Nacht werden Schildkrötengelege umgebettet, um die lederartigen Eier vor Räubern wie Menschen, Hunden und Krähen zu schützen.

Versehentlich eine neue Bestellung aufgegeben. Aber kein Problem, denn die Schülerinnen und Schüler freuen sich, nach den Ferien endlich bequem zu lernen.

Am 12. Mai 2025 waren auf den Philippinen Wahlen, was uns als Foundation aber nicht berührt. Hunderte Tonnen Wahlplakate aus PVC müssen nun recycelt werden.

Wenn die 10.000 Setzlinge herangewachsen sind, werden sie ausgewildert. Da nicht alle Setzlinge eine Ortsveränderung vertragen, verzeichnen wir Verluste von bis zu sieben Prozent, die aber durch die Zugaben von 10 bzw. 15 Prozent abgedeckt sind. Von den gepflanzten 10.000 Mangroven überleben im ersten Jahr. Im Durchschnitt sind es 86 bis 92 Prozent, also bleiben mindestens 8.600, die sich im Folgejahr nochmals um weitere 5 Prozent reduzieren. Im dritten Jahr wachsen dann 8.170, im vierten Jahr rechnen wir mit einem weiteren Verlust von zirka 3 Prozent, es verbleiben also 7.925 Mangroven. Im fünften Jahr, falls nochmals 3 Prozent Verluste eintreten sollten, sind es dann zirka 7.680 Mangroven. Nun kommt der große Wandel, denn die Mangroven fangen an, Samen zu tragen. Wenn von den 7.680 lediglich 20 Prozent erfolgreich einen Samen ins Sediment bringen, sind es 7.680 plus 1.536 = 9,260. Wenn wir nur die gleiche Menge nochmals für das Folgejahr ansetzen: 10.786. Es werden also jedes Jahr mehr Mangroven. Aber nicht unendlich, denn dafür ist nicht ausreichend Platz. Die Mangroven sind aber schlau. Da sich die in den Wurzeln festgehaltenen Sedimente mit den herabfallenden Blättern vermischen, bilden sich schlammige Hügel, die mehr Platz für neue Mangroven schaffen. Als grobe Schätzung können sich 10.000 gepflanzte Mangroven zu zirka 13.000 Mangroven entwickeln, ohne dass nach dem Auswildern der Setzlinge jeweils wieder ein Mensch Hand anlegen muss.

Stress macht Gutes

Versehentlich haben wir unter Stress wieder Schulstühle bestellt. Doppelt blöd. Zum einen haben wir keine Spenden vorliegen, zum anderen sind zurzeit Ferien. Die Auslieferung erfolgt am Montag, den 26. Mai 2025. Zwei Klassenzimmer werden nun in Abwesenheit der Schülerinnen und Schüler bestückt. Eine schöne Überraschung nach den Ferien.

Falls Sie mehr über unsere grünen Farm-Partnerschaften erfahren möchten,
klicken Sie einfach auf diesen Link.
www.mama-earth-farming.eco

Fragen zum Thema? Stell sie uns!

© Copyright - Mama Earth Foundation, Inc. from Videmi with ♡