Die Mahagonibäume, die wir für Sie angepflanzt haben enden als Planken um den Holzhunger zu stillen. Sie wurden nicht zur Aufforstung gepflanzt, sondern als Bauholz um das illegale Einschlagen in den Wäldern zu reduzieren. Zurzeit ist die Nachfrage nach Holz auf den Philippinen eingebrochen, weil durch die Pandemie viele Bauvorhaben gestoppt wurden. Mahagoni wird sehr gerne für Zargen und Türen verwendet, aber auch als elegantes Holz für die Inneneinrichtung, wie zum Beispiel Tische, Schränke und Bettgestelle.

Der Preis für Mahagoniholz hat sich nicht weiter nach oben entwickelt, er ist stabil geblieben. Aktuell kostet ein Board feet (424 Board feet sind ein Kubik- oder Festmeter) 37 Peso. Ein Festmeter Mahagoniholz kostet im Juni 2023 15.688 Peso (260 Euro), im Januar 2022 waren es noch 270 Euro. Ein Mahagonibaum hat nach zirka zwölf Jahren einen halben Kubikmeter Holz, wenn der Stammdurchmesser 32 Zentimeter beträgt. Mahagonibäume mit einem geringeren Durchmesser zu ernten macht also keinen Sinn. Der Holzwert eines Baumes mit einem halben Kubikmeter beträgt 130 Euro, hiervon ziehen wir noch Wechselkursschwankungen ab, so dass wir mit 120 Euro rechnen, wie schon seit 2020. Von den 120 Euro fließen 60 Euro an die Farmerin oder den Farmer, 43,20 Euro für den Partner der den Baum finanziert hat und 16,80 Euro für die Mama Earth Foundation um neue Projekte zu starten.

Einschränkend und gewinnmindernd ist, dass die Holzhändler zurzeit keine „tablon“ mehr annehmen, sondern nur noch Planken. Als Tablon werden abgelängte Stämme bezeichnet, deren vier Seiten von rund auf quadratisch oder rechteckig gesägt wurden um die Borke zu entfernen. Das Holz muss nun als Planken angeliefert werden. Dieses ist aber nach unserer Einschätzung nur vorübergehend und wird sicher wieder aufgehoben, wenn die Nachfrage anzieht. Eine gesteigerte Nachfrage ist aber realistisch erst im ersten Halbjahr 2024 zu erwarten. Denn auch wenn die Bautätigkeit wiederaufgenommen werden, so vergeht doch einige Zeit vom Rohbau bis zum Einsetzen der Türen oder der Einrichtung. Wie schön, dass Holz keine verderbliche Ware ist.

Zurzeit akzeptieren die Holzhändler keine Mahagonistämme mehr, sondern nur noch Planken oder Bohlen.

Nach dem Trocken an der Luft werden die Planken in einem Ofen gelagert um die Feuchtigkeit nochmals zu reduzieren.

Mahagonisamen reifen in einer Fruchtkapsel, die bei Abfallen aufbricht und die Samen freigibt.

Aus den Samen wachsen kräftige Bäume. Dieser hat allerdings erst 22 Zentimeter Durchmesser nach neun Jahren.

Bekanntlich arbeiten wir in Monkayo und Montevista mit über 100 Farmerinnen und Farmern zusammen die bereits auf das erste Einkommen aus der Ernte zählen. Voraussetzung für ein geplantes Ernten der Mahagonibäume war eine Inventur, die zwar lange gedauert hat, aber seit Januar 2023 abgeschlossen ist, mit einigen Ausnahmen der Farmen die nochmals besucht werden müssen um die Zahlen zu kontrollieren. Die drei Monitoring-Teams sind also ausgelastet. Jolly, unser Forstwirt vor Ort arbeitet bereits an einem Plan um Anfang 2024 die ersten Mahagonibäume selektiv einzuschlagen, aber nur die, die den genannten Durchmesser erreicht haben. Die Ernte von über 100.000 Mahagonibäumen wird sich allerdings über Jahre erstrecken, weil wir die Mahagonibäume ernten, die den Durchmesser erreicht haben.

Die Vorbereitungen beginnen. Inzwischen wurde ein Lagerplatz an einer zementierten Straße gefunden um die frisch geschnittenen Planken zwei bis drei Monate zu lagern, um die Holzfeuchte zu senken. Ansonsten würden wir das in den Planken enthaltene Wasser nach Davao transportieren, was bis zu 50 Prozent des Gewichts ausmachen kann. Aber auch danach ist das Holz noch immer nicht marktgerecht. Nach dem Eintreffen beim Holzhändler werden die Planken in Trockenkammern mittels Warmluft nachgetrocknet. Dieses effektive Verfahren nennt sich im Englischen „Kiln dry“, was Ofentrocknung heißt.

Es ist schon schade, wenn die schönen Mahagonibäume der Säge zum Opfer fallen, aber wie eingangs beschrieben sind die Bäume als Nutzholz im Rahmen unsere Farmer-Programms angepflanzt worden. Und den Farmerinnen und Farmern hilft es wirklich. Das Leben auf den kleinen Farmen ist nicht einfach. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten setzen den Farmern zu, aber noch härter treffen sie die Preissteigerungen von Düngemitteln. Viele bauen für ihren Lebensunterhalt Mais an, eine gefragte und jahrtausendealte Nutzpflanze aus Mexiko stammend. Mais kann mitunter schon nach wenigen Monaten geerntet werden braucht aber jede Menge Dünger. Es ist schon fast ein Nullsummenspiel durch die gestiegenen Düngemittelpreise.

Für uns ist es auch eine spannende Zeit, denn wir starten nun nach einer langen Zeit der Betreuung Ihrer Bäume mit einem realistischen Ernteprogramm. Auch wenn es noch einige Monate dauert bis der erste Baum gewinnbringend beim Holzhändler eintrifft, so ist es doch erfreulich, dass die Zeit der Ernte bevorsteht, auch wenn es erst einige selektiv eingeschlagene Bäume betrifft.

Wir pflanzen und pflanzen. Hier unser kleiner Lkw mit einer frischen Ladung Teaksetzlinge für Patag, Marilog.

Die Bäume im Patag sind noch jünger und erst nach der Ernte in Monkayo und Montevista erntereif.

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